bauhof leinfelden – werkstatt- und lagergebäude

„ein bauwerk ist eine welt in einer welt. gebäude, die als orte der anbetung, dem zuhausesein oder der menschlichen arbeit dienen, müssen dieser ihrer natur getreu sein“ louis kahn

im rahmen einer abschnittswei­sen neuordnung des städtischen baubetriebshofareals ergänzt das lager- und werkstattgebäude das bestehende ensemble aus den 60er jahren zu einer u-förmigen hofanlage. die vorgefundene heterogene struktur der baulichen ein­zelfragmente erfährt durch die neubauten eine architek­tonische neuordnung, in der sämtliche elemente zu einer gesamtheit gefasst werden.

die gewählte struktur ordnet die betrieblich bedingten unterschiedlichen funktionalen zonen und fasst die kranhalle (kathedrale), lagerräume (säulenhalle) und weitere dienende bereiche zu einer räumlichen einheit.

die erschließung folgt auf selbstverständliche weise den tatsächlichen wegebeziehungen bzw. funktionalen be­triebsabläufen.

die eingesetzten gestalterischen mittel haben folgende baukonstruktive und bauphysikalische vorteile:

organisation: einfache, straffe grundrisse, regelmäßiges klares kon­struktionsprinzip, einfache wirtschaftliche anschlüsse, redu­zierte details.

optimierung des tragwerks: durch die auskragende stb-konstruktion der dachbinder wird das feldmoment der träger maximal reduziert und die somit die binderhöhe op­timiert und wirtschaftlich dimensioniert.

vorfertigung durch stb-fertigteile: sicherstellung wirt­schaftlich herstellbarer betonoberflächen mit sichtbeton­qualität und kurzer bauzeit.

ökologie: als kompensation für die versiegelung der asphaltierten betriebsflächen erfolgt eine regenwassernut­zung des anfallenden regenwassers sämtlicher dachflä­chen von neu- und bestandsgebäuden mittels einer neuen unterirdische zisterne, die mit neuem fahrzeug-waschplatz samt zugehörigem servicegebäude und muldenaufstellflä­che in zentraler position in der hofmitte angeordnet wurde.

energie: die hohe lichtdurchlässigkeit der fassade, er­gänzt durch oberlichter ermöglichen den betrieb des ge­bäudes bei minimalem kunstlichteinsatz. die neue pelletsheizungsanlage im neubau deckt zusätz­lich den heizwärmebedarf der bestandsgebäude und sorgt gemeinsam mit der auf dem neubau errichteten photovol­taikanlage für einen resourcenschonenden betrieb des ge­samten gebäudekomplexes.

bauort           leinfelden-echterdingen, benzstrasse

bauherr        stadtwerke leinfelden-echterdingen

baujahr        2008

leistung        leistungsphase 1-9

kosten          2.000.000 eur

mit                darko brezak, für brezak architekten stuttgart

fotos             attila acs, stuttgart